Wie sprechen Sie mit sich?
Nicht nur Hände, sondern auch Worte können uns berühren und durch
Gestik und Mimik offenbart sich die enge Verknüpfung zwischen Klang und Körper, zwischen Schallwellen/ Feinstofflichem und festen (Körper)Formen.
Wie sieht Ihre „Oberfläche“ beim Zuhören aus?
In meinem ersten Newsletter habe ich Sie gefragt, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten.
Was verbindet Ihre Aufmerksamkeit mit Ihrem Trommelfell?
Na – da „treffen“ die Worte Ihres Gegenübers „auf“. Und Ihre innere Stimmung entscheidet darüber, wie entspannt oder gespannt Ihr Körper – und damit auch Ihr Trommelfell – ist.
Wie wird Ihr Trommelfell die Schallwellen aufnehmen und weiterleiten an Ihr Gehirn? Wie wird wiederum dieses die ankommenden Geräusche interpretieren? Als harsche Kritik oder einschmeichelnde Umgarnungen?
Manchmal braucht es auch gar keine Ansprache von außen und es spricht dennoch jemand mit uns. Das sind dann die Stimmen unseres „inneren Kritikers“, des ungeduldigen Antreibers, des hilflosen Mädchens, des souveränen Businessmannes oder der überforderten Mutter im Spagat zwischen Kindern und Teilzeitjob.
Wir können uns zwischendurch immer wieder fragen, wer denn da gerade spricht und worum es diesem „ inneren Familienmitglied“ geht, welches Bedürfnis ihm am Herzen liegt? Lassen Sie es in Ruhe zu Ende erzählen und laden Sie weitere Familienmitglieder gern zum Selbstgespräch ein und vergessen Sie dabei diejenigen nicht, die sonst so still sind. Stille Wasser sind tief und in der Tiefe ist das Wasser klarer und ruhiger als an der Oberfläche. Ihre Beiträge können wundervoll sein, auch wenn sie etwas Zeit brauchen, bis sie an die Oberfläche kommen.
Führen Sie ruhig ab und zu Selbstgespräche – nicht dauernd und nicht stundenlang, einfach mal so zwischendurch.
Und versuchen Sie es einmal damit, allen „Gesprächspartnern“ wohlwollend zu begegnen. Ja wirklich allen wohlwollend, denn alle wollen nur das Eine: Sie schützen oder Ihnen helfen. Jeder meint es wirklich gut. Und jeder darf gerne reden – oder aber auch gerne einmal schweigen.
Zu Freunden sind wir oft viel wohlwollender als zu uns selbst- darum mein Tipp sprechen Sie mit sich wie zu einem guten Freund.