Sein Fett wegbekommen – diese Frage stellen sich so einige jetzt im Frühjahr nach der Faschingskrapfenzeit . Ich möchte die Rednesart in diesem Blogbeitrag unter die Lupe nehmen, denn jeder von uns hat schon mal sein Fett abbekommen oder auch schon mal verteilt.
Aus den Zeiten der Hausschlachtung stammt diese Redensart „Der bekommt auch noch sein Fett weg“. Das Schweinefleisch wurde in der Familie aufgeteilt. Das Fett war der unbeliebtere und weniger wertvolle Teil. Das Fett bekamen eher die Familienmitglieder oder Nachbarn, denen man aus einem Grund das Fleisch nicht gegönnt hat und durch das Abgeben des Fetts bestrafen wollte. Der, der das Fett aß, dem stieß es vielleicht nicht aus Verdauungsgründen übel auf, sondern eher durch die ablehnende Haltung mit der das Fett einem überbracht wurde.
Statt jemanden auf die o.g. oder andere subtile Art und Weise zu bestrafen , könnten Sie sich fragen, um was es Ihnen in Situation, die in Ihnen Ärger oder Enttäuschung produziert wirklich geht. Hätten Sie sich vielleicht hier und da Unterstützung gewünscht oder mal gerne einen Anruf erhalten mit der Frage „Wie geht es Dir“? erhalten oder Ähnliches?
Wenn Sie spüren, dass etwas im Ungleichgewicht ist, warten Sie nicht zu lange bis der Haussegen komplett schief hängt. Denn ein „Haus“ wieder aufzurichten dauert viel länger und kostet mehr Anstrengung als wenn Sie nur die Tür erneuern müssen.
Überlegen Sie was Sie brauchen, damit die unangenehmen Gefühle sich nicht multiplizieren und die angenehmen Gefühle nicht solange warten müssen bis sie endlich in Ihnen lebendig werden dürfen.
Stellen Sie an Ihr Gegenüber eine klare konkrete Bitte. Kalkulieren Sie ein „Nein“ ein, damit es nicht als Forderung klingt. Wenn Sie ein „Nein“ hören, bleiben Sie an Ihrem Bedürfnis dran, bleiben flexibel und verhandlungsbereit.
Wenn Sie derjenige sind, der das Fett abbekommt, können Sie sich entscheiden, wie Sie darauf reagieren.
Sie haben mehrere Möglichkeiten mit Ärger umzugehen:
1.Entweder in die Revanche zu gehen, dann wird ein Kampf entstehen und Sie und ihr Gegner werden beide nicht das bekommen was Sie sich wünschen.
2.Falls Sie denken, ja stimmt habe ich verdient, ich hätte besser … gemacht oder nicht …. tun sollen. oder oder ..oder. Dann bekommen Sie nicht das, was Sie in der Situation – und auch langfristig – brauchen, sondern eher Magengeschwüre oder andere psychosomatischen Beschwerden, weil Sie sich selbst nicht ernst nehmen, mit dem was Ihnen als Erwachsener im Zusammenleben, wichtig ist.
3.Wenn Sie nichts sagen und so tun als würden Sie über solche „kleinen“ Angriffe drüber stehen, werden Sie auch nichts bewirken außer das Sie dem Gegenüber signalisieren Sie so weiter behnadeln zu dürfen, da Sie kein Stopp setzen.
Doch was nun?
Wenn Sie mit den o.g. Reaktionsmöglichkeiten nicht glücklich sind, dann gibt es noch zwei weiteren Varianten:
1. Den Weg sich aufrichtig mitzuteilen, was Ihnen wichtig ist im gemeinsamen Miteinander. Verwenden Sie dazu Ich- Botschaften.
2. Wenn Sie Interesse und genügend Energie haben, können Sie Ihr Gegenüber empathisch abholen und erfragen wie es ihm in der Situation gerade geht: Verwenden Sie dazu Fragen statt Aussagen wie z.B. Bist Du genervt, weil … Dir … wichtig ist? statt „Du bist genervt, weil Dir … wichtig ist.
Wenn Sie sich mehr Sicherheit und Klarheit bei Meinungsverschiedenheiten oder in einer angespannten Stimmung zwischen Ihnen und Ihrem/r Partner/in (Familie, Freunde, Nachbarn) wünschen, dann empfehle ich Ihnen das Wochenendseminar
„SELBSTFÜHRUNG IN KONFLIKTEN“
auf Basis der „Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg vom 19.04.- 21.04.2024 hier in meinen Räumlichkeiten.
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